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28.1.2022
3 min
Dr.in Sonia Buchroithner

Abschied von Dante

Nach zehn Jahren im Tirol Panorama am Bergisel in Innsbruck reist das Dante-Denkmal von Cesare Zochi zurück in seine Heimat Italien.

Montag, 9 Uhr, Tirol Panorama, „Schauplatz Tirol“:

Bereitmachen zum Umzug.

Vier Männer mit Gerät, Hebebühne und Europaletten der Kunstspedition Museumspartner rücken an. Sie sollen Dante bei seinem Umzug zurück nach Trient helfen. Dafür muss die Skulptur in vier Einzelteile zerlegt werden. Wie es im Inneren der Skulptur aussieht oder wie schwer sie ist, weiß keiner so genau.

Dante am Bergisel

10 Jahre lang weilte Dante Alighieri (1265 – 1321) in Form einer bronzefarbenen Gipsskulptur von Cesare Zochi im Museum am Bergisel. Die Skulptur ging dem „Monumento a Dante“ als Entwurf voraus, das den Hauptbahnhof von Trient schmückt. Es wurde 1896 als Symbol für die italienische Kultur des Trentino errichtet. Anders als die Statue in Trient wird die Gipsskulptur im Tirol Panorama nun aber vorsichtig zerlegt und zur weiteren Bearbeitung in das Foyer des Museums transportiert.

Mittwoch, 8.30 Uhr, Das Tirol Panorama, Eingangsbereich:

Scannen und Digitalisieren.

Die einzelnen Teile der Statue werden von Mitarbeitern der Firma westcam (in Kooperation mit der Firma Miller aus Ellbögen) gescannt. So wird das Objekt vermessen und digitalisiert, um es für einen späteren 3D-Ausdruck vorzubereiten. Anhand der Nachbildung der Skulptur soll den Museumsbesucher*innen auch in Zukunft die Geschichte rund um den Nationalitätenstreit zwischen Südtirol und dem Trentino erzählt werden.

Aber was hat Dante eigentlich mit dem Streit der beiden Regionen Ende des 19. Jahrhunderts zu tun?

Dante vs. Walther, Trentino vs. Südtirol

Mit seiner „Göttlichen Komödie“ hatte der Dichter Alighieri das Italienische einst in den Rang einer Literatursprache erhoben. Die Idee, eine Dante-Statue für Trient anzufertigen, war allerdings eher politische motiviert. In Südtirol, genauer gesagt in Bozen, gab es seit 1889 ein Denkmal zu Ehren des deutschen Dichters Walther von der Vogelweide. Mit dem bronzenen Dante reagierte das Trentino auf das Bozener Ehrenmal.

Bisher standen sich ein Teil des Modells für das Walther-Denkmal und der Gipsentwurf des Dante-Monumentes auch im „Schauplatz Tirol“ im Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum gegenüber. Nach zehn Jahren im Ausland reist Dante nun aufgrund der italienischen Denkmalbestimmungen zurück zu seinem Eigentümer, der Fondazione Museo Storico del Trentino.

Freitag, 8.30 Uhr, Tirol Panorama, Eingangsbereich:

Bereitmachen zum Abtransport.

Die vier Teile des Dante-Denkmals werden sorgfältig in die eigens angefertigten Transportkisten gepackt. Nichts darf sich während der Fahrt nach Trient bewegen. Es werden die letzten Vorbereitungen für den Heimtransport nach Trient getroffen, dann geht es los.

Gute Reise, Dante!

Autor*in

Dr.in Sonia Buchroithner

Leiterin des Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum / Provenienzforschung
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