Handtuchhalter Vanitas
Lieblingsobjekte der Tiroler Landesmuseen – dieses Mal stellen wir euch den Handtuchhalter Vanitas aus dem Tiroler Volkskunstmuseum vor.
Eines meiner Lieblingsobjekte im Tiroler Volkskunstmuseum ist der Handtuchhalter Vanitas, circa aus dem Jahre 1675, der in der Dauerausstellung „Das prekäre Leben“ zu besichtigen ist. Dieser zeigt zur einen Hälfte eine prächtig gekleidete Prinzessin und zur anderen ein Skelett, welches die Flüchtigkeit des Lebens und der Schönheit zum Ausdruck bringt. Gerade weil das Werk bereits Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden ist, ist es für mich ein Symbol für die Zeitlosigkeit der Vergänglichkeit. Immer wieder drücken viele Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken Kritik an sozialen und gesellschaftlichen Missständen aus, aber dieser Handtuchhalter griff zu seiner Zeit bereits ein Thema auf, das auch heute noch sehr aktuell ist. Ein fester Bestandteil des nicht nur jugendlichen Alltags ist die Selbstpräsentation auf diversen Social-Media-Plattformen. Sie gelten als Trendsettermedien, aber auch als Vermittler von zweifelhaften Schönheitsidealen. Der Künstler wollte damals mit dem Handtuchhalter als Objekt des täglichen Lebens an die Vergänglichkeit von Prunk und Jugend erinnern und genauso sollte man sich noch heutzutage immer wieder vor Augen halten, dass Trends oft kurzlebig sind, wenngleich Schönheit als Gesamtes betrachtet durchaus von bleibender Dauer sein kann. #YOLO
Autor
Charisse Santos
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