Heimliche Schätze #9
Ob klein und unscheinbar, nostalgisch, skurril oder rätselhaft: In unserer Reihe holen wir meist unbemerkte Objekte aus hunderten Jahren Tiroler Kunst und Kultur zum Vorschein – und mit ihnen die Geschichten, die sie besonders machen. Beitrag 9 sendet blumige Grüße aus längst vergangenen Zeiten.
Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) von den Amraser Feldern, Naturwissenschaftliche Sammlung
Der Beleg der Sibirischen Schwertlilie von den Amraser Feldern erzählt von einer anderen Zeit: In Amras gab es einst einen See. Die Amraser-See-Straße in Innsbruck erinnert mit ihrem Namen noch heute daran. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde besagtes Gewässer trocken gelegt. Anstatt seiner entstanden Felder und Wiesen.
Über Jahrzehnte wuchs die Pflanze in den feuchten Wiesen der Amraser Felder. Heute sucht man sie hier allerdings vergeblich, denn vor etwa 50 Jahren wiederum entschied man das Gebiet zu verbauen. Allein der Beleg in der Naturwissenschaftlichen Sammlung dokumentiert, dass die Pflanze hier früher heimisch war. Gleichzeitig steht er beispielhaft für viele Pflanzenarten, die selten geworden sind, weil sie ihrer Lebensräume beraubt wurden.
Das Sammlungsmaterial der Naturwissenschaftlichen Sammlung, zu dem auch der Beleg der Sibirischen Schwertlilie zählt, befindet sich im Sammlungs- und Forschungszentrum in Hall.

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