Raritäten aus der Welt der historischen Tasteninstrumente
Herbert Kuen aus Götzens überlässt eine repräsentative Auswahl von selbstgebauten Instrumenten der Musiksammlung der Tiroler Landesmuseen als Geschenk.Claviorganum, Clavicytherium, Muselar – Schon die Namen der von Herbert Kuen gebauten Musikinstrumente klingen spektakulär und machen neugierig auf die klingenden Schätze, die sich dahinter verbergen.
Herbert Kuen aus Götzens baut in seiner Werkstatt seit über 60 Jahren seltene Tasteninstrumente. Die erste Orgel errichtete er bereits im Alter von 21 Jahren während seines Studiums an der Wiener Universität für Bodenkultur für die Kapelle seines Studentenheims – als völliger Autodidakt. Sein Interesse für historische Tasteninstrumente führte ihn später in zahlreiche Museen Europas, wo er die Baupläne historischer Instrumente studierte.
So begann Herbert Kuen, freie Nachbauten von historischen Vorbildern zu bauen, wobei ihn insbesondere seltene Konstruktionsformen faszinierten, etwa das Claviorganum – eine Kombination aus Orgel und Cembalo, das Clavicytherium – ein vertikal stehendes Cembalo, oder das Muselar – ein kastenförmiges Tasteninstrument mit quer zu den Tasten verlaufenden Saiten. Im Laufe seiner Tätigkeit als Cembalo- und Orgelbauer, die er stets neben seinem Beruf als Forstingenieur ausübte, baute er über 40 Instrumente.
Eine repräsentative Auswahl dieser Schätze überlässt er nun der Musiksammlung der Tiroler Landesmuseen als Geschenk. In einem Präsentationskonzert am 13. April um 19 Uhr im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum werden einige Instrumente als erster Teil der Schenkung an die Musiksammlung präsentiert, allen voran eines der zuletzt vollendeten Instrumente, ein Claviorganum nach einer freien, selbst entworfenen Bauform, die es in dieser Art noch nie gab.