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Neuer Schmetterling gefunden: der Kardinal-Zünsler

Ein nördlicher Doppelgänger einer österreichischen Art // Purpurfarbene Flügel und ein ausgeprägtes, silbrig-weißes Muster – der bisher übersehene Schmetterling ist auffallend. Die nunmehr neu beschriebene und erstmals benannte Art heißt „Pyralis cardinalis“ oder Kardinal-Zünsler und sieht dem in Österreich lebenden Königs-Zünsler zum Verwechseln ähnlich. Mit umfassenden Vergleichen von genetischen Fingerprints konnte ein Team von Forscherinnen und Forschern aus Finnland und Österreich jedoch nachweisen, dass sich die in einem großen Gebiet von Skandinavien bis Japan vorkommende nördliche Art von der mitteleuropäischen unterscheidet.

Mittels DNA-Barcoding werden seit langem unterschiedlichste Alpen-Schmetterlinge von den naturwissenschaftlichen Forscherinnen und Forschern der Tiroler Landesmuseen registriert und beschrieben. Diese Arbeit hat nun wieder zu einer kleinen Sensation geführt. Über eine internationale Gen-Datenbank wurden Proben aus den Alpen mit finnischen Proben abgeglichen und eine neue Art wurde identifiziert. Möglich sind solche Studien durch intensive internationale Zusammenarbeit, im konkreten Fall der Universität Oulu und dem Naturmuseum in Helsinki sowie den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen. „Wir konnten feststellen, dass es bedeutsame genetische und morphologische Unterschiede innerhalb der Art ‚Pyralis regalis‘ (Anm.: Königs-Zünsler) gibt. Von der mitteleuropäischen Art wurde daher eine zweite abgespalten und als ‚Pyralis cardinalis‘ neu beschrieben. Es ist ein nördlicher Doppelgänger mit einem riesigen Verbreitungsgebiet von Nordeuropa bis nach Japan“, so Dr. Peter Huemer, Leiter der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen über die neu beschriebene Art.

Königs-Zünsler – das mitteleuropäische „Original“

Der Königs-Zünsler wurde bereits 1775 in Österreich entdeckt und ist in Teilen Mittel- und Südeuropas weit verbreitet. Nachdem das Originalmaterial während der Revolution in Wien 1848 durch eine Feuersbrunst zerstört wurde, haben die Forscherinnen und Forscher nunmehr ein neues Tier als Namensträger festgelegt. Durch diesen formalen Akt behält die mitteleuropäische Art ihren Namen, die skandinavische Zusatzart wurde neu „getauft“ – „Pyralis cardinalis“ nach ihrer purpurroten Flügelfarbe. Die Entdeckung einer so auffallend bunten Art in Europa gilt als ein außergewöhnliches Ereignis und zeigt die noch immer vorhandenen Defizite in der Erfassung der Artenvielfalt.

Typenexemplare beider Schmetterlinge, die sich durch feine Details in der Flügelzeichnung unterscheiden, werden in den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen verwahrt und weiter erforscht.  

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