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Flottenbesuch. Die k.(u.)k. Marine im Kaiserjägermuseum

6.3.2020 – 7.3.2021
TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum

Innsbruck, am 6. März 2020. Die venezianische Lagune, die heute in mediterranes Flair entführt, war nicht immer italienisch – Venedig gehörte fünf Jahrzehnte lang zu Österreich. Die Schiffe der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, die in Häfen wie Venedig, Triest und Pula stationiert waren, sollten die Küsten bewachen und für Ordnung im Seehandel sorgen. Die Sonderausstellung im TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum widmet sich der Flotte, zahlreichen bedeutungsschweren Erfindungen und den technischen Veränderungen in den Seeschlachten dieser Zeit.

Die Adria war und ist ein heiß begehrtes Gebiet. Während wir uns heute nach italienischem Espresso sehnen und uns an den Sandstränden sonnen, brachten die Küste mit den Seehäfen historisch gesehen strategische und wirtschaftliche Vorteile. Über das heutige Italien, Slowenien, Kroatien und Montenegro konnte sich Österreich einen Zugang zum Meer sichern, was militärisch und wirtschaftlich von großer Bedeutung war. Nach dem ersten Meereszugang im 14. Jahrhundert baute Österreich im 19. Jahrhundert eine eigene, beachtliche Handels- und Kriegsmarine auf. „Die Achse in den Süden war immer schon äußerst wichtig“, so Direktor Mag. Dr. Peter Assmann. „Mit der Sonderausstellung ‚Flottenbesuch‘ gehen wir der österreichischen Präsenz an der italienischen Küste auf die Spur.“

Venedig, Triest und Cattaro als österreichische Städte

Diese Spuren reichen zurück bis ins 14. Jahrhundert, als das alte Österreich erstmals in Duino bei Triest bis an die Adria erweitert wurde. An mehreren Häfen war bald eine österreichische Flotte stationiert, die die Adriaküste bewachen und für Ordnung im Seehandel im Mittelmeer sorgen sollte. Die Lagunenstadt Venedig wurde 1798 an das Habsburgerreich angeschlossen, danach kam es zum napoleonischen Königreich Italien zurück, bis es nach dem Sturz Napoleons 1815 zum zweiten Mal von den Österreichern regiert wurde. „Damit gewannen die Kriegs- und die Handelsmarine für Österreich an Bedeutung“, so Kurator Mag. Josef Ammann. „Bis zum Ersten Weltkrieg entwickelte sich unsere Kriegsmarine zur sechstgrößten Marine.“ Stationiert war die k.(u.)k.-Marine an der Donau und im Mittelmeer. Zu den wichtigsten mediterranen Marinestützpunkten wurden neben Venedig später das weiter östlich gelegene Triest sowie Pula in Kroatien und Cattaro in Montenegro.

Österreichische Erfindungen an der Adria

Außerdem dienten die Schiffe des Kaisertums der Repräsentation und trugen maßgeblich zur friedlichen Erforschung von Meeren und Küsten bei. In diesem Zuge gingen einige bahnbrechende technische Entwicklungen auf Österreicher zurück: Aus dem Königreich Böhmen stammte etwa der Erfinder Josef Ressel, der schon 1812 eine Schiffsschraube skizziert haben soll und diese knapp zwanzig Jahre später auf einem Dampfschiff im Hafen von Triest getestet hat. Patentiert wurde damals „eine Schraube ohne Ende zur Fortbewegung von Schiffen“. Der erste selbstlaufende Torpedo wurde 1866 von dem englischen Ingenieur Robert Whitehead für die österreichische Marine zur Serienreife entwickelt. Diese Erfindung führte zum Bau schneller Torpedoboote und war eine Grundlage zum erfolgreichen Einsatz von U-Booten im Ersten Weltkrieg. Auch ein frühes Luftkissenboot wurde 1915 von einem Entwickler der k.(u.)k.-Kriegsmarine auf die erste Probefahrt geschickt.

Expeditionen und Erforschung der Meere und Küsten

Wissenschaftliche Forschungs- und Entdeckungsfahrten führten die Schiffe der österreichischen Marine rund um die Welt bis ans Nordpolarmeer. In den 1870er-Jahren wurde auf solch einer Expedition das „Franz-Josefs-Land“ entdeckt: Rund ein Jahr lang waren die Polarforscher bereits durch das Eismeer gesegelt, bis der „Admiral Tegetthoff“ auf die größtenteils mit Eis bedeckten Inseln traf. Die Inselgruppe im Nördlichen Eismeer widmeten sie ihrem Habsburger Kaiser.

Technischer Fortschritt in den Seeschlachten

In den Seeschlachten unter Wilhelm von Tegetthoff zeichnete sich auch ein technischer Wandel ab. Das letzte Seegefecht mit Holzschiffen wurde 1864 in der Nordsee geführt, die erste Seeschlacht mit eisernen Panzerschiffen bei Lissa 1866. Die windabhängigen Segelschiffe wurden durch den technischen Fortschritt von Rad- und  schraubengetriebenen Dampfschiffen verdrängt. Über die nationalen Grenzen hinaus wirkte die österreichische Kriegsmarine bei internationalen Sicherungsaufgaben mit – etwa in Kreta, beim Boxeraufstand in China und in den Balkankriegen. Von 1914 bis 1918 verteidigten österreichische Kriegsschiffe und U-Boote außerdem die Adriaküste gegen überlegene französische, britische und italienische Marineeinheiten.

Fotografien, Landkarten und Schiffsmodelle

In der Sonderausstellungen werden u.a. alte Fotografien zu sehen sein. Diese zeigen zum Beispiel den Innsbrucker Linienschiffsarzt Ferdinand Kofler, der Geschichten über das Matrosenleben an Bord der „S.M.S. Budapest“ erzählt – vom Waschtag bis zur Küstenverteidigung. Alte Landkarten vermitteln ein Bild über die geographische Situation an der Adria. Schiffsmodelle und historische Uniformen entführen die Besucherinnen und Besucher in eine versunkene Welt.

In der Sonderausstellung werden u.a. alte Fotografien zu sehen sein. Diese zeigen zum Beispiel den Innsbrucker Linienschiffsarzt Ferdinand Kofler, der Geschichten über das Matrosenleben an Bord der „S.M.S. Budapest“ erzählt – vom Waschtag bis zur Küstenverteidigung und andere Tiroler im Dienst der österreichischen Kriegsmarine. Schiffsnamen wie „Tirol“ beim Spitalsschiff Nummer III und „Andreas Hofer“ bei einem Raddampfer, der in der Seeschlacht von Lissa beteiligt war, verbanden das Gebirgsland mit dem adriatischen Meer. Alte Landkarten vermitteln ein Bild über die geographische Situation an der Adria. Schiffsmodelle und historische Uniformen entführen die Besucherinnen und Besucher in eine versunkene Welt.

– ENDE –

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