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Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum / 28.5.2021 – 15.8.2021

Der österreichische Künstler Bernd Oppl hinterfragt in seiner Arbeit unsere Raumwahrnehmung und erweitert sie zugleich. Ausgehend von der Feststellung, dass in einer zunehmend digitalisierten Welt die Grenzen zwischen realen und virtuellen Räumen fließender werden, macht er uns mit seinen Raummodellen, Fotografien und Installationen klar, dass wir Räume nicht nur physisch mit unserem Körper, sondern auch mit unseren Vorstellungen bewohnen. Wie sehen die im Medienzeitalter entstandenen Räume zwischen Fiktion und Realität, wie die Architektur der Schnittstellen aus? Begegnen wir uns heute nicht doch in temporären Vorstellungsräumen? Und inwieweit können museale Räume als solche gelten? Diesen Fragen geht die Moderne Sammlung der Tiroler Landesmuseen mit Bernd Oppls Ausstellung „Raumwechsel“ ab 28. Mai auf den Grund.

 

„In meiner Arbeit spüre ich der Frage nach, in welchen Räumen wir uns bewegen: in fremden und selbst geschaffenen, in realen und virtuellen Architekturen, in äußeren und inneren, in physischen und psychischen Räumen.“

Bernd Oppl

Temporäre Räume

Im ersten Teil der Sammlungspräsentation widmet sich Bernd Oppl verschiedenen Übergangsräumen bzw. temporären Räumen. So präsentiert die fotografische Serie „Ephemeral Places“ kleinformatige Modelle von Wartehallen, Passagen oder Schlafsälen. Von zentraler Bedeutung sind dabei die faszinierenden Prozesse, die Oppl für seine Fotografien erzeugt. Wie in „Diffusion“ (2016) zu beobachten, werden in den Raummodellen Substanzen freigesetzt, welche sich darin chaotisch verhalten. Die unerwarteten Irritationen lassen sich als eine neue Art der Raumintervention erkennen. Sie eröffnen neue Projektionsmöglichkeiten für alltägliche Orte, die als Bühnen für unsere Vorstellungen aktiviert werden. Daneben begeistern Oppls Miniatur-Dioramen „Sendepause“ (2016), „I looked around the internet“ (2018) und „Rhythm of the Night“ (2019) als exakte
(Re-)Konstruktionen von Räumen, deren Existenz vom virtuellen Raum abhängt. Während ihre Betrachtung zunächst Erwartungshaltungen weckt, lässt sie uns diese im Nachhinein hinterfragen. In der Videoskulptur „Korridor“ (2009) nimmt Oppl schließlich Bezug auf Stanley Kubricks „The Shining“ (1980), wobei er Film als „architektonische Kunst, die Raum abbildet, transformiert und dadurch neue Räume schafft“ erkennt.

Hier aber nicht hier

Die Arbeit „like a hole in a room like a room in a hole“ (2021) lädt die Besucher*innen dazu ein, ihre Position im musealen Raum zu reflektieren. Sind sie wirklich Teil davon oder nur externe Betrachter*innen? Zwei Meter große schwarze Kuben stehen sich hier in engem Abstand leicht versetzt gegenüber. Einzelne Seiten davon sind mit Spiegeln versehen, in denen je nach Lichtsituation eine unendliche Passage oder das Spiegelbild eines leeren weißen Raums sichtbar wird. Durch die versetzte Lage der beiden Würfel wird außerdem der Umgebungsraum eingespiegelt. Das Publikum entdeckt sich in einem Vorstellungsraum, der mit den Betrachter*innen erscheint und wieder verschwindet, der nicht betreten, sondern nur betrachtet werden kann.

Über Bernd Oppl

Bernd Oppl wurde 1980 in Innsbruck geboren. Er studierte Malerei und Grafik an der Kunstuniversität Linz sowie Video und Videoinstallation an der Akademie der bildenden Künste Wien. Heute lebt und arbeitet er in Wien. Seine Werke präsentierte der Künstler in Einzelausstellungen u.a. im Georgia Museum of Art (USA), im Kunstraum Kuiper Projects in Brisbane (Australien), im Kunstraum Dornbirn, im Lentos in Linz sowie bei zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen und Filmfestivals. Für seine Werke erhielt Oppl die folgenden Auszeichnungen: den Förderpreis für zeitgenössische Kunst des Landes Tirol 2008, den RLB Kunstpreis 2012, den Kunstpreis der Stadt Innsbruck 2015, das Residency Stipendium 2018 in Wiels (Brüssel) und das Österreichische Staatstipendium für Bildende Kunst 2019.

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