Die Botanikerin Ines Aster und der Musikwissenschaftler Franz Gratl befassen sich mit dem Hammerflügel von Conrad Graf (Wien, ca. 1835), einem der am häufigsten gespielten Instrumente im Ferdinandeum.
Wer denkt schon bei einem Klavier an Themen wie Artenschutz, Klimawandel und Ressourcenausbeutung?
Dabei bietet dieses Objekt zahlreiche Anknüpfungspunkte: Das Furnier und die Obertasten bestehen aus Tropenhölzern, die Untertasten aus Elfenbein und der Resonanzboden aus dem Klangholz Fichte. Scheinbar unterschiedliche Bereiche wie Musik und Umweltschutz können zusammenhängen und lassen uns die Auswirkungen kultureller Artefakte auf die Natur reflektieren.
In der Veranstaltungsreihe „Perspektivenwechsel“ sprechen zwei Menschen unterschiedlicher Fachrichtung über ein Objekt. Die verschiedenen Sichtweisen zeigen, wie vielfältig sich ein Objekt deuten lässt und bringen bemerkenswerte Geschichten und überraschende Zusammenhänge hervor – eine mehrdimensionale und interdisziplinäre Erfahrung ausgewählter Objekte.