Seit über 9000 Jahren betreiben Menschen auf dem Gebiet der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino Bergbau. Wo wäre der technische Fortschritt ohne Eisen, Kupfer, Zink, Blei oder Salz? Das „Land im Gebirge“ war für lange Zeit ein bedeutendes Montanzentrum Europas, dessen Hinterlassenschaften allgegenwärtig sind – Stollen und Schächte, Halden von taubem Gestein, aber auch monumentale Prachtbauten, die Errichtung einer Universität in Innsbruck. Dieses montanistische Erbe ist in großen Teilen der Bevölkerung jedoch wenig präsent; kaum ein Schulbuch erwähnt diese weitreichende Bergbautradition. Der Vortrag thematisiert wirtschaftliche und soziale Beziehungen rund um den Tiroler Bergbau, wie sie auch heute im globalen Handelsnetz bestehen. Die Tiroler Bergbaugeschichte war keineswegs auf einen regionalen Rahmen beschränkt, sondern eingebunden in ein überregionales Beziehungsgeflecht aus Absatzmärkten, Migration und Austausch technischer Entwicklung.