Bedingt durch die Pandemie, hielten Landes- und Nationalgrenzen wieder Einzug in den Alltag der Menschen. Dies führte zu Kontroversen um längst überwunden geglaubte regionalspezifische Besonderheiten und Mentalitäten. Aus diesem Anlass stellte sich also die Frage nach einer regionalen Ethnologie, nach neuen Erkundungen zur Kultur des Eigenen. Was ist Tirol, wer sind die Tirolerin und der Tiroler, worin – wenn überhaupt – unterscheidet sich Tirol von anderen Regionen. Was macht die Qualitäten Tirols in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Technik und Wissenschaft aus, und wie vermögen museale Einrichtungen dieses Tirol des 21. Jahrhunderts einzufangen und darzustellen? Uns scheint eine Diskussionsreihe im Ferdinandeum und dessen assoziierten Häusern eine erste Möglichkeit, dem kollektiven „Wir“ des modernen Tirols auf die Spur zu kommen. Mit Gästen aus dem In- und Ausland nähern wir uns Mustern, Klischees, Wahrheiten, Mentalitäten, tirolischen Narrativen, um am Ende zu einem möglicherweise bisher verborgenen Schluss über Tirol zu kommen.
„Seit fast 200 Jahren steht das Tiroler Landemuseum für eine permanente Sammlungsarbeit an Tiroler Identitäten – konkret für Objektsammlungen und- präsentationen aus allen Wissenschaftsbereichen, die mit Tirol in Verbindung stehen. Die Frage „Was sind Tiroler Identitäten?“ beschäftigt uns heute genauso wie zum Gründungszeitpunkt. Dieser Frage möchten wir in den kommenden Monaten konzentriert im Rahmen einer offenen Gesprächsreihe „WIR Tiroler*innen?“, jeweils mit besonderen Gästen und speziellen Bezügen zu den Häusern und Sammlungen der Tiroler Landesmuseen, nachgehen.“
Peter Assmann, Direktor der Tiroler Landesmuseen
Mit
Markus Götting
Focus
Elisabeth Zanon
Plastische Chirurgin
Gesprächsleitung
Dr. Elsbeth Wallnöfer
Ethnologin