Vergoldete Zierscheibe

Mein Lieblingsobjekt ist diese vergoldete Zierscheibe. Sie stammt aus dem spätbronzezeitlichen Gräberfeld Vomp – Fiecht-Au, das von der Archäologischen Abteilung zwischen 2006 und 2016 erforscht wurde.

Ein Großteil der über 500 untersuchten Bestattungen waren Urnengräber. Als Leichenbrandbehälter diente meistens ein großes Zylinderhalsgefäß aus Keramik. Darin wurden für das Weiterleben im Jenseits auch keramische und bronzene Beigaben deponiert, die wohl aus dem persönlichen Besitz der Verstorbenen stammten.

Anlässlich der Restaurierung der Urne von Grab 200, die mitsamt der Verfüllung als Block eingegipst geborgen worden war, konnte ich die auf dem Leichenbrand niedergelegte Scheibe dokumentieren und bergen. Es war ein aufregender Moment, den Glanz des Goldes im Erdreich wahrzunehmen. Sie war mit anderem Bronzeschmuck – darunter Armreife, Ringe, Anhänger und Gürtelhaken – durch Metallkorrosion verbunden und musste von diesem vorsichtig getrennt werden.

Die bronzene Zierscheibe mit einem Durchmesser von 4,5 Zentimetern ist mit einer dünnen Goldfolie überzogen. Die Schauseite ist am Rand mit vergoldetem Bronzedraht eingefasst. Die Scheibe ist teilweise verschmolzen, dies weist darauf hin, dass die hochstehende Verstorbene in ihrer Festtagstracht kremiert worden war.