Klaviersonate und Diskussion „27. April 1945“
Österreichische Erstaufführung der Klaviersonate „27. April 1945“ – jetzt online anhören.
Karl Amadeus Hartmanns Klaviersonate „27. April 1945“ sollte im Ferdinandeum aufgeführt werden. Daran haben die Tiroler Landesmuseen und das Gemeindemuseum Absam gearbeitet – bis der Lockdown kam. Schnell wurde umgeplant: Jetzt können Sie das Konzert mit Gespräch rund um die Sonate in einem Podcast hören.
Allein für eine Klavier-Performance von Michael Schöch lohnt es sich, einen Podcast zu produzieren. Der Innsbrucker Pianist und Orgelspieler spielte bereits in bedeutsamen Häusern wie der Berliner Philharmonie, dem Berliner und Wiener Konzerthaus, der Semperoper Dresden, zahlreichen Kirchen und Domen von Riga bis Passau, gewann dafür zahlreiche Preise und ist immer wieder auf den CDs der Tiroler Landesmuseen zu hören.
Musikalisch einzigartig und inhaltlich bedeutsam
Die Sonate ist über ihren musikalischen Wert hinaus auch inhaltlich spannend. Karl Amadeus Hartmann war ein Augenzeuge davon, wie Ende April 1945 die Todesmärsche aus dem KZ Dachau nach Tirol zogen: Bewaffnete SS-Männer trieben hunderte ausgehungerte Häftlinge mit Kampfhunden Richtung Alpen. Direkt an seinem Haus vorbei. Wie der Komponist Hartmann, der sich bis 1945 dem NS-Musikbetrieb verweigerte, dem Vergessen der Todesmärsche mit dieser Komposition entgegenzutreten, und mehr über die Todesmärsche erzählt Albert Knoll von der KZ-Gedenkstätte Dachau in einem Gespräch im Podcast.