Der Münchener Komponist Karl Amadeus Hartmann schrieb in den letzten Kriegstagen seine Klaviersonate „27. April 1945“, ein Mahnmal angesichts des Todesmarschs der Häftlinge bei der Auflösung des Konzentrationslagers Dachau. Dieser Todesmarsch führte bekanntlich auch nach Tirol, nämlich über Seefeld nach Mösern, wo Gauleiter Hofer den Zug allerdings zum Umkehren zwang. Auf dem Rückweg nach Seefeld starben zahlreiche der völlig entkräfteten Gefangenen.
Kompositorisch steht die Sonate Hartmanns in der Tradition von Beethovens Sonaten, zentral gesetzt ist ein ausgreifender Trauermarsch über „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“, mit verwoben sind Floskeln jüdischer Kantorenmusik und russischer Partisanenlieder. Der Diskussion um eine ‚Kunst nach Auschwitz‘ (Adorno) entsprechend wurde das Werk erst um 1980 aus dem Nachlass Hartmanns veröffentlicht.
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