Kreativ im Ferdinandeum
Bis wir wieder mit euch im Atelier Im Ferdinandeum arbeiten können, melden wir uns über diesen Blog (bisher auf Facebook #OnlineAtelier). Lasst euch inspirieren – wir wünschen euch viel Vergnügen.WIE GEDRUCKT Drucken ohne Druckerpresse
Es gibt viele Möglichkeiten ohne Druckerpresse beeindruckende Bilder entstehen zu lassen. Vieles haben wir schon ausprobiert. Vielleicht erinnern sich noch manche von euch daran?
Druckexperimente
(Siehe Tipps am Ende der Seite)
Für (fast) alle Experimente werden auf einer glatten Unterlage Linol- oder Acrylfarbe mit einer Walze aufgetragen. Für das Druckexperiment 7 wird Tinte verwendet. Außerdem braucht ihr natürlich Papier, auf das gedruckt wird.
Druckexperiment 1
Tragt eine oder mehrere Farben mit der Walze auf eure Platte auf. Um eine Struktur zu erhalten, streut z.B. Zahnstocher, wie in unserem Bild, darüber (1). Es können auch Papierschnipsel, Wollfäden, Blütenblätter, Sand, … sein. Legt ein Blatt Papier darüber, drückt es an und hebt es vorsichtig wieder ab. Lasst die Walze über die verstreuten Gegenstände rollen (2) und dann über ein leeres Blatt Papier (3).
Dies könnt ihr beliebig oft wiederholen, bis euch euer Bild gefällt.
Druckexperiment 2 Kleckstechnik
Kleckst Farbe auf die Platte, legt ein leeres Blatt Papier darauf und verteilt die Farbe, indem ihr mit einem Löffel die Rückseite des Blattes bearbeitet, soadass sich die Farbe zwischen Platte und Blatt partiell verteilt.
Wollt ihr das Ergebnis noch weiter manipulieren?
Druckexperiment 3 Monotypie zeichnen
Walzt die Platte mit Farbe ein, zeichnet mit Stift, Pinsel, Lappen, Wattestäbchen oder direkt mit den Fingern in die nasse Farbe (1). Legt sauberes Druckpapier darauf und streicht vorsichtig darüber (nicht verrutschen!), damit ihr einen Abdruck von eurem Bild bekommt.
Tragt wieder Farbe auf die Platte, legt das Papier leicht darüber und zeichnet dann mit Druck auf die Rückseite (2). Nach dem Abziehen könnt ihr es noch weiterbearbeiten (3).
Druckexperiment 4 Materialdruck mit Pflanzen, Schablonen, Schnüren
Walzt Farbe auf eure Platte und drückt das Objekt, von dem ihr einen Abdruck haben wollt, gut in den Farbauftrag (1). Am besten rollt ihr eine saubere Walze oder Flasche darüber (2). Legt euer Objekt auf ein sauberes Papier und walzt wieder darüber (3).
Ihr erzielt schöne Ergebnisse, wenn ihr euch selbst Schablonen aus Papier zuschneidet (4). Auch mit einer z.B. auf ein Brett aufgeklebter und eingefärbter Schnur kann gedruckt werden (5).
Druckexperiment 5 Tape Varianten
Beklebt eure Druckplatte mit Tape, bevor ihr sie einfärbt (1). Ihr könnt nun gleich einen Abdruck machen (2). Oder ihr zieht die Tapes ab (3) und legt erst dann euer Druckpapier auf (4). In der Onlineausstellung „Sichtweisen“ könnt ihr euch ein Bild anschauen, das in dieser Technik erarbeitet wurde https://app.kurator.digital/ausstellung/sichtweisen/
Druckexperiment 6
Eine Holzrolle, ein Korken oder eine Flasche, um die ihr Gummibänder gebt (1), könnt ihr gut verwenden, um euch von der zufälligen Struktur, die sich beim Drucken ergibt, inspirieren zu lassen. Bei unserem Beispiel wurden die, beim Abrollen entstandenen, Spuren zu Blumenstielen (2). Die Blüten entstanden durch Abdrucken von Beilagscheiben und runden Schwämmen (3).
Druckexperiment 7 Tintenklecksbilder
Tintenklecksbilder sind ganz einfach herzustellen und können sehr inspirierend sein. Dieses Experiment führt ihr am besten mit einem Papier durch, das nicht so stark saugt. z.B. ganz normalem Druckerpapier. Faltet euer Blatt einmal in der Mitte und dann darf endlich mal etwas getan werden, das sonst nicht erwünscht ist: Klecksen mit Füllertinte. Sobald ihr Tinte aus der Patrone auf die eine Seite eures gefalteten Papiers gequetscht habt, klappt ihr die andere Seite schnell darüber, sodass die Tinte sich zwischen den Seitenhälften verteilt. Ihr könnt mit der Handkante etwas nachhelfen. Wenn ihr nun euer Papier wieder auffaltet, könnt ihr euren Assoziationen zur zufällig entstandenen Form, folgen und das Bild weiter bearbeiten. (Vielleicht habt ihr schon mal vom Rorschachtest gehört?)
Tipps
Als Untergrund eignen sich: Plexiglas, Glas, Metall oder Kunststoff. Aus Gelatine könnt ihr euch sogar selbst eine Platte herstellen.
Walzt die Farbe dünn auf der Fläche aus. Sie sollte glatt und samtig aussehen.
Am besten eignet sich Linolfarbe, da diese ölhaltig ist und länger feucht bleibt.
Auch Acrylfarbe kann verwendet werden, aber da muss man sehr schnell arbeiten. Etwas Spülmittel, gut in die Farbe eingerührt, verlängert die Trockenzeit.
Zum Drucken eignet sich vieles: Schwämme (sie können gut in Form geschnitten werden), Wellpappe, Obstnetze, Tortenspitzen, Schuhsohlen, Korken, Federn, Beilagscheiben, Bananenschalen, Reifen von Spielzeugautos, Herbstblätter, …
Möchtet ihr mehrere Schichten auf einem Blatt übereinander drucken? Dann klebt das Blatt Papier an einer Seite mit Klebestreifen auf der Platte an (1). Somit verrutscht es beim Auf- und Zuklappen nicht.
Wenn ihr die Ränder eurer Platte mit Klebestreifen einfasst (2), die ihr nach dem Einfärben und vor dem Drucken abzieht, bekommt euer Bild einen exakten Rand.