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16.6.2023
3 min
Dr.in Sonia Buchroithner

Schenkungen an das Ferdinandeum: Geschenk 1882

Kaiserliche Ehrenkette für Andreas Hofer

 

Nicht nur Menschen bekommen Geschenke, Museen auch. Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum konnte so im Laufe seines 200-jährigen Bestehens seine Sammlungen ergänzen. Wer waren die Schenkenden? Unter welchen Umständen kamen diese Objekte in die Sammlungen des Museums? Objekte aus der 200-jährigen Museumgeschichte erzählen in unserer neuen Reihe davon.

GESCHENK 1882: KAISERLICHE EHRENKETTE FÜR ANDREAS HOFER

1882 schenkt Albertine von Hofer, dem Wunsch ihres Mannes folgend, die Ehrenkette des Andreas Hofer dem Ferdinandeum mit der Bedingung, dass die Ehrenkette „in dem Falle, wenn das Museum aufhören sollte, ein tirolisches zu sein, oder wenn es aufgelöst werden sollte“, die Kette der Familie Hofer zurückzugeben sei.

Wer war Albertine von Hofer?

Albertine von Hofer geborene Selinger aus Laxenburg (1844 – 1903) war die Witwe und  Universalerbin des Dr. Andreas Hofer, Edler von Passeyr (1833 – 1881), einem direkten Nachfahren des Andreas Hofers. Albertine von Hofer hatte die Kette dem Wunsch ihres Mannes folgend geschenkt. Eine Bedingung war daran geknüpft. Die Ehrenkette könne solange im Museum verbleiben, wie das Museum ein tirolisches Museum sein. Das Landesmuseum war hocherfreut und verlieh Frau von Hofer die Ehrenmitgliedschaft des Ferdinandeums. Wir wissen über Albertine von Hofer leider sehr wenig, ihr Ehemann, Dr. Andreas Hofer war k.k. Notar und Reichsratsabgeordneter. Er hatte Jus studiert und war Besitzer des Sandhofes. Aber durch diese besondere Schenkung bleibt ihr Name mit dem Museum verbunden.

Lithographie darstellend Andreas Hofer mit der Ehrenkette
© TLM
Lithographie darstellend Andreas Hofer mit der Ehrenkette

Andreas Hofer erhielt diese Auszeichnung während seiner kurzen Interimsregierung (13.8. – 21.10.1809) in der Innsbrucker Hofburg am 29. September 1809 durch Kaiser Franz I., neben der Zusicherung, die Tiroler zu unterstützen, schickte der Kaiser auch 3.000 Golddukaten und diese Kette mit Medaille als Ehrengeschenk. Die Medaille wurde ihm am 4. Oktober 1809, dem Namenstag des Kaisers, in der Innsbrucker Hofkirche feierlich umgehängt.
Aber schon kurz später nach dem Friedensvertag von Schönbrunn am 14. Oktober 1809 zwischen Napoleon und Franz I.  änderte sich die Situation wieder. Österreich hatte den Krieg gegen Frankreich verloren. Österreich wurde gezwungen Tirol wieder an Bayern abzutreten. Tirol erhielt keine Unterstützung mehr aus Wien, die letzte Schlacht im November 1809 am Bergisel führte zur Niederlage der Tiroler.

Hofer flüchtete, versteckte sich auf einer Alm im Passeier, wurde verraten, gefangen genommen und am 20. Februar 1810 in Mantua auf direktem Befehl Napoleons hin erschossen. Die Kette befand sich danach im Besitz der Familie von Hofer. Sie ging an seinen einzigen Sohn Johann von Hofer (1794 – 1855) und wurde innerhalb der Familie weitervererbt.

Umbauarbeiten am Ferdinandeum nach 1945
© Vinzenz Oberhammer
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Dr.in Sonia Buchroithner

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Autorin

Dr.in Sonia Buchroithner

Leiterin des Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum / Provenienzforschung
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