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18.11.2022
4 min
Vero Schürr, MA

Ausstellungsdesign gestern und heute

Wie hat sich die Gestaltung von Ausstellungen entwickelt?

Historische Ansichten aus dem Ferdinandeum.

Ausstellungen wurden erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Davor zeigte man die meist persönlichen Sammlungen hautsächlich anderen Familien des Standes. Museen sollten sowohl Aufbewahrungsort als auch Bildungsmöglichkeit für eine zunehmend gebildete und sich selbst bildende Bevölkerung sein. Das Versprechen der Selbstverbesserung war ein zentraler Teil ihrer Anziehungskraft und ermöglichte, ähnlich wie heute, ein breiteres und komplexeres Verständnis der Welt zu erlangen. Die Art des Ausstellens hat sich seit der Gründung der ersten Museen stark verändert, nach wie vor stellen die Besucher*innen jedoch ein zentrales Element dar – was wäre Kunst ohne Betrachter*innen?

PUBLIKUM

Auch die Rolle der Besucher*innen hat sich im Laufe der Zeit verändert. Die Bedürfnisse des Publikums wurden oft hintangestellt, was sich in gedämpften Atmosphären und Barrieren zwischen den Betrachter*innen und den Artefakten widerspiegelte. Vitrinen mit dicken Holzrahmen brachten Schutz vor Diebstahl und Schaden, stellten aber auch eine psychologische Barriere zwischen die Betrachter*innen und das Objekt. In Kombination mit der Beleuchtung waren die Werke hinter Glas oft schlecht sichtbar.

PRÄSENTATION

Für spätere Standards waren die meisten Räume überfüllt, Bilder wurden mehrfach übereinander gehängt. Man wollte der Bevölkerung nichts vorenthalten, die Größe der Sammlung zeigen. Konservatorische Merkmale, wie Temperaturkontrolle, Feuchtigkeit oder Luftverschmutzungen, waren kaum präsent. Auch im Ferdinandeum lassen sich diese Entwicklungen nachvollziehen.

ENTWICKLUNG

Im Laufe der Zeit hat sich einiges verändert: Die Bedeutung des Kunstwerks wird wichtiger, Räume als Volumenkörper und deren Beziehungen zueinander werden mit einbezogen, die Abstände zwischen den Kunstwerken werden größer, später kommen Farbe, Kontext und Herkunft der Objekte hinzu, sowie die Geschichten hinter den Objekten. Eine Andockung an die digitale Welt ist heute kaum mehr wegzudenken. Inklusion und Nachhaltigkeit sind wichtiger denn je.

Erfahrungsräume

Die Überzahl an verfügbaren Informationen durch das Internet hat auch die Aufnahmefähigkeit der Besucher*innen verändert. Ausstellungen werden als Erfahrungsräume gedacht, die Geschichten erzählen und die Besucher*innen auf verschiedenen Ebenen ansprechen wollen. All das zusammenzubringen ist nicht dem Zufall überlassen und ist oft das Ergebnis interdisziplinärer Zusammenarbeit.

Autor*in

Vero Schürr, MA

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