1.7.2024
3 min
Elisabeth Probst, MA

Ein Weg der kleinen Schritte

Ein Kooperationsprojekt gegen Diskriminierung im Volkskunstmuseum. 

Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Alter oder sexuelle Orientierung sind nur einige der Gründe, weshalb Menschen diskriminiert werden. Eine Ausstellung im Volkskunstmuseum will Verständnis für die Lebenswelten der Betroffenen schaffen und zeigt Wege auf, wie man rechtlich gegen Ungleichbehandlung vorgehen kann. Eine wichtige Anlaufstelle ist dabei die Gleichbehandlungsanwaltschaft (GAW). Sie hat die Ausstellung initiiert und setzt sich in ihrer täglichen Arbeit für eine gerechtere Welt ein, wie Katharina Raffl vom GAW-Regionalbüro Tirol, Salzburg und Vorarlberg in Innsbruck berichtet.

Wer ist die Gleichbehandlungsanwaltschaft und was tut sie?

Katharina Raffl: Die GAW ist eine unabhängige staatliche Einrichtung zur Durchsetzung des Rechts auf Gleichbehandlung und zum Schutz vor Diskriminierung. Wir bieten kostenfreie Beratung und Unterstützung, sensibilisieren durch Informationsmaterialien und Workshops und vernetzen uns mit gleichgesinnten Akteur*innen. Zudem dokumentieren wir alle uns gemeldeten Diskriminierungserfahrungen, um in einem Bericht an den Nationalrat aufzuzeigen, in welchen Lebensbereichen Ungleichbehandlungen vorkommen und welche Verbesserungen notwendig sind.

In welchen Fällen wenden sich Menschen an die GAW?

Die Anfragen sind ganz unterschiedlich: Es geht beispielsweise um eine rassistische Einlassverweigerung in einen Club, die Vermutung, aufgrund des Alters einen Job nicht bekommen zu haben, um homophobe Beleidigungen oder um eine Frau, die weniger verdient als ihr männlicher Kollege in derselben Position. Die Schau informiert über das Gleichbehandlungsgesetz, zeigt, welche rechtlichen Möglichkeiten Betroffene haben, und was passiert, wenn sie sich an die GAW wenden. Ein zentraler Bestandteil sind Diskriminierungsgeschichten, die in Form von Comics erzählt werden. Die Comicstrips stammen von der Zeichnerin Büke Schwarz. Uns war wichtig, dass wir Fälle aus unserer Beratungspraxis zeigen und emotional nachvollziehbar machen. Ein weiterer Vorteil der Comics ist, dass die Betroffenen nicht in einen Opferstatus gedrängt werden. Empowerment ist für uns in der Beratung zentral.

Wann wird die Ausstellung „Wege zur Gleichbehandlung“ für Sie zum Erfolg?

Die Ausstellung soll dazu beitragen, Vorurteile abzubauen. Vorurteile sind menschlich, aber wenn wir unser Handeln an negativen Vorurteilen ausrichten, ist der Schritt zu Diskriminierung oft nicht mehr weit. Wir möchten auch Mut machen, gegen Diskriminierung aufzustehen. Der Weg zu Gleichbehandlung ist ein Weg der kleinen Schritte. Und: Er lohnt sich! Denn das Ziel ist eine diskriminierungsfreie Gesellschaft, welche die Teilhabe aller gewährleistet.

Im Rahmen der Ausstellung finden unterschiedliche Veranstaltungen zum Thema statt. Das gesamte Programm finden Sie hier.

Autorin

Elisabeth Probst, MA

 
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