19.6.2020
2 min
Mag.a. Clara Maier

Brillante Soundeffekte aus Beethovens Zeiten: Konzerte wie damals

Mit den Instrumenten von Conrad Graf, einem der erfolgreichsten Klavierbauer seiner Zeit, entführen Konzerte im Ferdinandeum in eine besondere Klangwelt.

In seiner Wiener Werkstätte spazierten Clara und Robert Schumann ein und aus. Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin und Franz Liszt ließen im 19. Jahrhundert ihre Klaviere bei ihm anfertigen: Conrad Graf war einer der berühmtesten und erfolgreichsten Klavierbauer seiner Zeit.

Ein Hammerflügel, den er 1835 erschuf, wird regelmäßig bei Konzerten in Innsbruck gespielt. Ob das dem wertvollen Instrument schadet? „Das ist sogar gut. Ein Instrument lebt davon, gespielt zu werden“, so Franz Gratl, der die Musiksammlung der Tiroler Landesmuseen betreut. Die angesehenen Erzeugnisse des deutsch-österreichischen Klavierbauers sind heute von Amerika bis Japan in der ganzen Welt verstreut, doch nur wenige sind in jenem exzellenten Zustand wie der Flügel in Innsbruck. „Weil er so intensiv betreut wird. Bei einer CD-Aufnahme muss der Hammerflügel zu jeder Sekunde perfekt klingen, daher bekommt er vorab
jedes Mal ein Rundum-Service.“ Ein Spezialist überprüft und repariert ihn alle paar Monate – vergleichbar mit einem Auto-Service, wie Gratl erzählt.

Klänge aus einer anderen Zeit

Für einen Laien mag der Aufwand groß erscheinen, doch er lohnt sich. Musikstücke, die zu früherer Zeit komponiert wurden, sind auf das jeweilige Instrument abgestimmt. Der Klang kann sich nur dann voll entfalten, wenn das Stück auf einem damals produzierten Instrument gespielt wird. „Während es heute wichtig ist, dass die Instrumente überall einheitlich klingen, war damals jedes ein Unikat. Den Musikerinnen und Musikern war es wichtig, den Klang unterschiedlich zu färben“, so Gratl. Mit sogenannten Moderatoren werden etwa die Saiten gedämpft, um einen romantischen Effekt zu erzeugen.

Beethoven, Chopin, Liszt – alle waren in Grafs Werkstatt

Damit die gewünschten Klangeffekte bereits beim Klavierbau weiterentwickelt werden, war in Grafs Werkstatt immer einiges los. Die Musikerinnen und Musiker kamen persönlich vorbei, um gemeinsam an der besten Umsetzung zu tüfteln.


 

Regelmäßige Konzerte entführen in die damaligen Klangwelten.

Autorin

Mag.a. Clara Maier

 
Maier
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