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MUSEUMSGEFLÜSTER mit Florian Raditsch

Wir nehmen die Ausstellung zum Anlass, um uns mit Florian Raditsch über die USA und Tirol, über Sport, Landschaft und Wiedergeburt zu sprechen.

Zur Ausstellung

Was haben Tirol und Kalifornien gemeinsam? In seinen Zeichnungen, Raum- und Toninstallationen beleuchtet Florian Raditsch regionale Ideale und Traditionen, bricht sie und befeuert damit neue Vorstellungen über die Alpenregion und seine Heimat. Der menschlichen Sehnsucht nach Ursprünglichkeit wird dabei die Ausbeutung der Natur durch den Menschen gegenübergestellt. Dabei zeigt die Ausstellung erstaunliche Parallelen auf und hinterfragt wie wir schließlich selbst das Bild unserer Umgebung prägen.

Über den Künstler

Florian Raditsch wurde 1987 in Zentralkalifornien geboren und wuchs in der Nähe des Yosemite National Parks auf. Später studierte er Bildende Kunst in New Mexico sowie an der Universität für angewandte Kunst Wien. In seinen Arbeiten setzt sich der Künstler mit kulturellen und gesellschaftspolitischen Themen auseinander. Raditsch lebt und arbeitet in Wien.


Die Kuratorin Rosanna Dematté zur Sonderausstellung

Die Ausstellung von Florian Raditsch erfolgt nach einem Sommer, der von einer epochalen Hitzewelle und Waldbränden geprägt wurde, Konsequenzen einer Beziehung zwischen Mensch und Natur, die aus dem Gleichgewicht geraten ist. „Im Schein von Rauch und Flamme“ verwandeln sich die Stuben des Volkskunstmuseums in Räume der Verhandlung über diese Beziehung. Florian Raditsch, der 1987 in Kalifornien geboren wurde und heute in Wien lebt, verbindet zwei Regionen miteinander, die sich durch ihre reiche Naturlandschaft charakterisieren: Tirol und Zentralkalifornien. Mit dem Vergleich geht er der Frage nach, wann die Ausbeutung der Natur für wirtschaftliche Zwecke beginnt und welche Verantwortung auf Kunst und Kultur zukommt. Raditsch identifiziert diese Zäsur in den 1920er-Jahren. Er fokussiert sich auf zwei Hotelbauten aus Südtirol und Kalifornien, die für die Nutzung der Landschaft für Freizeit und Erholung 1929 und 1927 entstanden sind. Das Hotel Drei Zinnen in Sexten und das Ahwahnee Hotel im Yosemite National Park beweisen die Faszination jener Zeit für Tradition und Folklore, aber auch deren Instrumentalisierung. Aus der Inneneinrichtung dieser Hotels hat Raditsch die Farbpalette für die Ausstellung entwickelt. In seinen der Avantgarde angelehnten Werken verfolgt er eine Rezeption von Tradition in ständiger Überarbeitung.
„Wild Fire Dance“ stellt das Element Feuer in seinem Spannungsfeld zwischen Zerstörung und Erneuerung dar. Wie ein Totentanz vergegenwärtigen die Masken aus verbrannten Baumrinden die Realität des Todes in den Räumen. Aus verkohltem Holz, also Kohlestiften, entstanden die Zeichnungen, die auf die Möglichkeit der Wiedergeburt hindeuten.
Die Stuben im Volkskunstmuseum antworten auf eine Sehnsucht nach Ursprünglichkeit. Aber gerade ihre Authentizität wurde in den 1920er-Jahren durch ihre Übersiedlung ins Museum abgesagt. Für dieses Dilemma gibt es kaum Lösungen, als ein lebendiges Verhandeln von neuen Beziehungen mit der Vergangenheit, die sich Florian Raditsch als kreative Rezeptionsarbeit vorstellt. Er verwandelt den größten Ausstellungsraum zur „Main Hall“ seines Neulandes mit Einblicken in seine Inspirationsquellen. Die Erzählungen und Lieder, die hier zu hören sind, zeugen von früheren, komplexeren Mensch-Natur-Verhältnissen. In einer „Reception Area“ kommen Besucher*innen mit Bildern und Büchern aus dem Alpenraum und Kalifornien in Berührung. Aus einer kritischen und durchaus spielerischen Auseinandersetzung mit Tradition können heute neue und nachhaltige Narrative entwickelt werden.
Alle Werke von Florian Raditsch sind für diese Ausstellung realisiert worden. Sie ist dem Dichter Gary Snyder und den Visionär*innen des Black Mountain College gewidmet.

Buch zur Ausstellung

Raditsch, Florian: With a halo of smoke and flame behind

 

Kurator*innen

Mag. Dr. Karl C. Berger

Mit freundlicher Unterstützung der

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