Aktuell, aber mit frühen Wurzeln: Kampf um Gendergerechtigkeit
Gender Gap, Equal Pay Day, gendergerechte Sprache. Wer an die Gleichstellung von Mann und Frau denkt, hat meist aktuelle Debatten im Kopf. Für Elde Steeg war das Thema aber schon in den 1950er-Jahren höchst brisant. Sie setzte sich für mehr Freiheiten der Frauen und Gleichberechtigung ein.
Bis 31.1.24
bei freiem Eintritt im Ferdinandeum
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Damals, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, begannen Frauen, das gesellschaftliche Leben wieder aufzubauen. Es gab deutlich mehr Frauen als Männer – und trotzdem waren Letztere immer noch bessergestellt. Vor dem Gesetz, in der Gesellschaft, in der Ehe, in der Arbeitswelt. Elde Steeg, damals Künstlerin der Berliner Avantgarde, gab sich mit dieser Rollenverteilung nicht zufrieden. Sie war schon längst in politischen Kreisen unterwegs, im Widerstand aktiv und übte nun verstärkt Kritik an den sozialen Strukturen. 1949 wurde die Gleichberechtigung in der deutschen Verfassung verankert, bis heute setzen sich Frauenrechtsbewegungen aber für die tatsächliche Umsetzung ein.
Elde Steeg, die später Tirol zu ihrer Wahlheimat machte, fand neben dem lautstarken Protest einen weiteren Weg, ein Statement zu setzen: ihre Kunst. Mit ihren Bildern zeigte sie Ungleichheiten auf, setzte Frauen und Männer gemeinsam in Szene, thematisierte das Ringen um Freiheiten und protestierte gegen Arbeitsbedingungen. Ihre Bildsprache ist dabei ganz unterschiedlich. Einen Überblick über ihre vielfältigen Werke von Zeichnungen und Gemälden der 1940er- und 1950er-Jahre bis zu Wendebildern und Collagen der 1980er-Jahre bietet derzeit eine Sammlungspräsentation im Ferdinandeum.
Elde Steeg

Podcast 8: Elde Steeg
