Erdglobus von Peter Anich
Lieblingsobjekte der Tiroler Landesmuseen – dieses Mal stellen wir euch den großen Erdglobus von Peter Anich vor.
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Ich habe Fernweh, seit ich 13 Jahre alt bin.
Dementsprechend habe ich ein gewisses Faible für Globen – die auf eine Kugel komprimierte Darstellung der großen weiten Welt finde ich einfach faszinierend. Einer der schönsten Globen in der Historischen Sammlung befindet sich in der Dauerausstellung des Zeughauses: der Große Erdglobus, zwischen 1757 und 1759 vom „Bauernkartografen“ und Universalgenie Peter Anich gefertigt und vor Kurzem aufwendig restauriert. Nach den ihm zur Verfügung stehenden Vorlagen bildete Anich auf diesem Globus die Welt nach damaligen geografischen Wissensstand ab. Kurios: Der abgenutzteste Punkt auf dem Globus ist an der Stelle, an der sich Tirol befindet – offensichtlich haben viele Leute im Laufe der Zeit mittels ihren Fingern Tirol auf dem Erdglobus gesucht (und scheinbar auch gefunden). Ein Bild von Australien löste bei mir vor vielen Jahren das Fernweh aus. Auf dem Anich’schen Erdglobus ist Australien unvollständig abgebildet, ebenso Neuseeland. Auch „Van Diemens Land“ (heute Tasmanien) ist nur zur Hälfte vorhanden, Alaska fehlt vollständig. Diese Teile der Erde waren zu Anichs Zeit noch „terra incognita“, und auch viele weitere Länder schauen anders aus als in heutigen Darstellungen. Als Reisende in die Vorstellung der geografischen Welt von damals einzutauchen – das finde ich persönlich einfach großartig!