Die Gewinnerinnen von „Kunst an der Baustelle“ stehen fest
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Johanna Tinzl und AliPaloma werden die Museumsbaustelle mit künstlerischen Arbeiten bespielen.Die Öffnung des Museums nach außen und die Auseinandersetzung mit der Natur sind die zentralen Themen der gekürten Projekte des künstlerischen Wettbewerbs „Kunst an der Baustelle“ im Rahmen des Ferdinandeum-Umbaus.
Im Rahmen des Ferdinandeum-Umbaus wurde unter dem Motto „Kunst an der Baustelle“ ein zweistufig angelegter künstlerischer Wettbewerb mit dem Ziel veranstaltet, die Museumsbaustelle bis zur Fertigstellung mit Kunstprojekten zu bespielen – damit verschwindet das Landesmuseum Ferdinandeum nicht hinter Baugerüsten, sondern bleibt ein lebendiger Ort, der zu unterschiedlichen Interaktionen einlädt. Aus über 300 Portfolios wurden zunächst 9 Positionen aus Österreich, Italien und Deutschland ausgewählt.
Die Gewinnerinnen: AliPaloma und Johanna Tinzl
In der finalen Jurysitzung wurden nun die beiden Gewinnerinnen gekürt: Die Künstlerin Alexandra Paloma Angerer alias „AliPaloma“ (Jg. 1992) aus Brixen und die Tiroler Künstlerin Johanna Tinzl (Jg. 1976) dürfen demnächst auf der Museumsbaustelle ihre eingereichten Konzepte realisieren.
AliPaloma beschäftigt sich in ihrem Projekt „Under Construction – Museums-Satellit“ mit der Rotunde im Innenraum des Museums und überträgt deren Form als Installation in den Außenraum. Das überzeugte die zwölfköpfige Jury, so heißt es etwa in der Begründung: „Das Museum tritt aus seinen architektonischen Grenzen heraus und wird zu einem offenen, lebendigen Ort des Austauschs.“ Damit erfüllt dieses künstlerische Konzept auch ein zentrales Anliegen des Museums, sich nach außen zu öffnen und mit einem vielfältigen Publikum zu interagieren.
Johanna Tinzl wendet sich in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung der Natur zu. Sie hat sich im Rahmen ihrer Einreichung mit der umfangreichen Naturwissenschaftlichen Sammlung der Tiroler Landesmuseen befasst. Auf großen Flächen des Bauzaunes und des Baugerüstnetzes werden künftig Texte unter dem Titel „Stimmen des Wandels“ zu lesen sein. Das überzeugte die Jury: „Durch ihre außergewöhnliche Dimension erreicht die Intervention eine breite Öffentlichkeit und sensibilisiert für die drängenden Fragen der Biodiversitätskrise und des Klimawandels.“
Die Wettbewerbsorganisatorin, Kuratorin Rosanna Dematté, sieht im gesamten Wettbewerb eine große Bereicherung:
„Dieser Wettbewerb bereichert durch seine Vielfalt auch künftig die kuratorische Arbeit im Museum. Wir werden uns auch weiterhin verschiedenen Fragestellungen annähern und uns von den einzelnen Recherchewegen der Künstler*innen inspirieren lassen.“

Umsetzung demnächst geplant
Mit der Umsetzung der gekürten Projekte wird demnächst begonnen. Die gekürten Arbeiten werden schließlich bis 2028 als temporäre Highlights den Transformationsprozess des Museums sichtbar machen. Alle neun künstlerischen Konzepte, die in die engere Auswahl gekommen sind, werden künftig auf der Website der Tiroler Landesmuseen einsehbar sein.