Heimliche Schätze #3
Ob klein und unscheinbar, nostalgisch, skurril oder rätselhaft: In unserer Reihe holen wir meist unbemerkte Objekte aus hunderten Jahren Tiroler Kunst und Kultur zum Vorschein – und mit ihnen die Geschichten, die sie besonders machen. Als Nummer 3 stellen wir Ihnen einen mehr als 350 Jahre alten Ratgeber vor.
„Vollständiges und von neuem vermehrtes Trincir-Buch“, Georg Philipp Harsdörfer, 1657, Bibliothek Ferdinandeum
Das „Tranchier-Buch“ wurde bei Aufräumarbeiten in der Papierrestaurierung entdeckt. Auf 379 Seiten gibt Georg Philipp Harsdörfners darin Tipps für ein perfektes Dinner.
Die Erstausgabe besteht aus fünf Teilen. Teil Eins beschäftigt sich mit der Dekoration des Tisches, wie etwa dem Falten von Servietten und dem drapieren von Tischtüchern. Teil Zwei ist dem „Tranchieren“ gewidmet und stellt das Zerteilen und Vorlegen der unterschiedlichsten Fleischgerichte dar. Teil Drei ist ein zeitgemäßer Küchenkalender. Teil Vier widmet sich dem Schauessen und Schaugerichten und Teil Fünf beantwortet schließlich 25 häufig gestellte Gast- oder Tisch-Fragen.
Darüber hinaus ist das Buch mit wunderschönen Kupferstichen, zum Teil in Übergröße als sogenanntes „Faltwerk“, versehen. Es bietet einen entzückenden Einblick in die Vergangenheit.
Das Buch ist aktuell in der Ausstellung „Im Detail“ im Ferdinandeum zu sehen.