Heimliche Schätze #6
Ob klein und unscheinbar, nostalgisch, skurril oder rätselhaft: In unserer Reihe holen wir meist unbemerkte Objekte aus hunderten Jahren Tiroler Kunst und Kultur zum Vorschein – und mit ihnen die Geschichten, die sie besonders machen. Schatz Nummer 6 führt uns zu einem besonderen Fund aus der Naturwissenschaftliche Sammlung.
Matterhorn-Bärenspinner (Chelis cervini), Naturwissenschaftliche Sammlung
Ötztal, 1926: In der Umgebung der Kreuzspitze bei Vent kommt in einer Höhenlage zwischen 2900 und 3200 Metern einer der interessantesten Schmetterlinge Tirols vor: der Matterhorn-Bärenspinner. Am Matterhorn, nachdem er auch benannt ist, wurde der Falter bereits 1864 beschrieben. Was ihn so besonders macht, ist aber vor allem die Tatsache, dass er zu den wenigen Arten zählt, welche vermutlich die letzte Eiszeit innerhalb des Alpenbogens überdauern konnten. So kommt der Matterhorn-Bärenspinner im Bereich unvergletscherter Gipfel (Nunataks) vor. Isolierte Populationen finden sich im Ötztal, Graubünden, dem Matterhorngebiet oder den Französischen Hochalpen.
Das Sammlungsmaterial der Naturwissenschaftlichen Sammlung, zu dem auch der Matterhorn-Bärenspinner zählt, befindet sich im Sammlungs- und Forschungszentrum in Hall.