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16.12.2020
4 min
Mag.a. Clara Maier

Kunsttransport: vom Belvedere ins Ferdinandeum

Wie gelangen die Gemälde aus Milwaukee, Prag, Amsterdam, Stuttgart, etc. ins Ferdinandeum in Innsbruck? Und wie werden sie sicher transportiert? Wir zeigen es euch.

Aus dem Wiener Belvedere werden für die Sonderausstellung Defregger. Mythos – Missbrauch – Moderne gleich mehrere Gemälde ausgeliehen: groß- und kleinformatige, aufwendig gerahmte, thematisch unterschiedliche – und besonders wertvolle. 

Damit die Werke vom Depot des Belvederes bis in die Ausstellungsräume des Ferdinandeums eine makellose Reise erleben, wird alles genauestens vorbereitet und dokumentiert. Solche strengen Maßnahmen haben die Werke vom 19. Jahrhundert bis heute in beeindruckendem Zustand erhalten – und sollen es noch die nächsten 100 Jahre tun. 

Wir haben den Transport, der durch die UNIQA Kunstversicherung auch rechtlich abgesichert ist, für euch begleitet. 

Startpunkt: Belvedere Wien

Die Sammlung des Belvederes beinhaltet 900 Jahre Kunstgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Ihre Werke werden, wie jene aus den Sammlungen der Tiroler Landesmuseen, regelmäßig verliehen.

Für Transport nach Tirol werden die Werke zuerst im Wiener Depot fachgerecht verpackt und direkt in den LKW verladen. Dieser macht sich – von einem Kurier begleitet und nicht mehr aus den Augen gelassen – auf den Weg nach Innsbruck. 

Das Wiener Belvedere: Heimatort der transportierten Leihgaben
© Lukas Schaller
Das Wiener Belvedere: Heimatort der transportierten Leihgaben

Ankunft im Ferdinandeum in Innsbruck

Nach der 5-stündigen LKW-Fahrt kommen die Gemälde in Innsbruck an und werden persönlich in Empfang genommen. Im Museum sind die Vorarbeiten zu diesem Zeitpunkt bereits erledigt: Die Museumswerkstatt hat Wände eingezogen und neu gestaltet, neue Möbel und Vitrinen gebaut, Lichter installiert und vieles mehr. 

Die Gemälde kommen im Ferdinandeum an.
© Wolfgang Lackner
Die Gemälde kommen im Ferdinandeum an.

Das Team des Sammlungsmanagements beaufsichtigt, dass die Werke sicher entladen und ins Museum gebracht werden. Ab jetzt sind also zusätzliche Augen auf die gut verschlossenen Holzkisten gerichtet.

Der Transporter kommt beim Ferdinandeum an.
© TLM
Der LKW parkt direkt beim Zugang zu den Ausstellungsräumen.

Ab in die Ausstellung

Ohne viel Zeit zu verlieren, werden Defreggers Gemälde direkt in die Ausstellungsräume transportiert. Dort werden die Transportkisten vorsichtig und in Teamarbeit geöffnet – aber erst, wenn alle bereit sind: der Kurier aus dem Belvedere und die Verantwortlichen der Tiroler Landesmuseen. 

Die Transportkiste wird eingerichtet und vorsichtig geöffnet.
© TLM
Die Transportkiste wird eingerichtet und vorsichtig geöffnet.

Einem kleinen Blitzlichtgewitter gleich werden auch die Smartphones gezückt, um das Öffnen zu dokumentieren. Enthüllt wird hier Defreggers „Das Letzte Aufgebot“ aus dem Jahr 1874.

Die Transportkiste wird geöffnet.
© TLM
Defreggers "Das Letzte Aufgebot" wird enthüllt.

Alles in bestem Zustand?

Anschließend wird Detailarbeit geleistet: Laura Resenberg aus der Restaurierungsabteilung untersucht jeden Winkel des Gemäldes und dokumentiert gemeinsam mit dem Kurier aus dem Belvedere alle potentiellen Beeinträchtigungen. 

Finale Hängung

Sobald alles dokumentiert ist, wird das Gemälde für die finale Hängung freigegeben. Kurator Peter Scholz koordiniert die richtige Höhe und den Abstand zu anderen Werken, um das Bild bestmöglich zur Geltung zu bringen.

 

Ab 18. Dezember werden dieses und zahlreiche weitere Gemälde das vielfältige Werk Defreggers präsentieren. Neben den bekannten Hauptwerken werden in der Sonderausstellung jene des „unbekannten Defreggers“ gezeigt: Aktdarstellungen und Porträts von Menschen aus fremden Kulturen zum Beispiel.

Franz von Defregger, Porträt Rocky Bear, 1890 Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm, Privatbesitz
© Tiroler Landesmuseen
10.12.2020
Mag.a. Clara Maier

Defregger ganz privat: Nackte Körper und Porträts

Defreggers unbekannte Seite ist ab Dezember im Ferdinandeum zu sehen. Ein Interview über den Osttiroler Künstler.

Autorin

Mag.a. Clara Maier

 
Maier
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