Heimliche Schätze #13
Ob klein und unscheinbar, nostalgisch, skurril oder rätselhaft: In unserer Reihe holen wir meist unbemerkte Objekte aus hunderten Jahren Tiroler Kunst und Kultur zum Vorschein – und mit ihnen die Geschichten, die sie besonders machen. Auf den heutigen Schatz sind wir in der Bibliothek des Ferdinandeums gestoßen.
Korrespondenz von Albin Egger-Lienz mit Miniaturmalerei (19.2.1898), Bibliothek Ferdinandeum
Am 19. Februar 1898 schrieb Albin Egger-Lienz an Laura Egger von Möllwald, seine spätere Frau. Der Brief ist einer der frühesten im Nachlass des Tiroler Malers. Besonders macht ihn aber nicht nur sein Alter, sondern auch ein schönes Detail: Die Initiale des Buchstaben L ist als Miniaturbild gestaltet. Es zeigt eine Frau in blauem Gewand und rotem Mantel.
Die Tatsache, dass der Briefabschnitt auf den 19. Februar datiert ist, spricht dafür, dass es sich um eine Abbildung von Kaiserin Laura handelt, denn an diesem Tag feierte die Familie Egger von Möllwald den Namenstag von Laura. Aber auch im Brief selbst bezieht sich Egger-Lienz auf diese Namenspatronin. Mit Blick auf das Gesamtwerk des Malers wiederum stellt die Miniatur den einzigen Bezugspunkt zur mittelalterlichen Buchgestaltungskunst dar und kann somit als ganz besonderes „Werk“ betrachtet werden.
Die Korrespondenz von Albin Egger-Lienz befindet sich in der Bibliothek des Ferdinandeums.

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